„Holt mich hier raus! - Wenn die Eisberge von der Arbeit kommen“ Sonja Kretz, 2021
Sonja Kretz gründete 2020 zusammen mit Severin Perrig das Start-up ParadEis Werke, welches wachsende, künstliche und individualisierte Eisberge herstellt.
„Wenn die Eisberge von der Arbeit kommen“ ist eine eigenständige Weiterentwicklung von Sonja Kretz aus der Produktionswelt dieses Start-ups.
Sie beinhaltet fünf Fotografien, welche Ausschnitte von Modellen zeigen, die dazu dienen einen wachsenden Kunsteisberg aufzubewahren, einzulagern und/oder zu transportieren.
Es sind dreidimensionale Gedankenmodelle, welche auf unterschiedliche Art die mögliche Mobilität von Eisbergen in ihrer natürlichen Grösse und je nachdem durch die Wärme gefährdeten Materialität thematisieren. Mit weichen Materialien wird ein künstlich produzierter Eisberg mit all seinen Kanten umhüllt. Spiegelnde Flächen lassen zusätzlich Formen verschwinden und Farben reflektieren.
Wie in einer Laborsituation in der Fabrikation erscheinen die Oberflächen in ihrer Klarheit und Reinheit und bleiben bei aller Komplexität offensichtlich doch eine sichtlich einfache Konstruktion.
Die fotografische Sprache fokussiert entsprechend auf Details, auf Spuren zukünftiger Nutzung, ohne diese je ganz sichtbar werden zu lassen. Der künstliche Eisberg bleibt quasi im Verborgenen wie ein originärer Eisberg, indem er in seiner realen Grössendimension nie wirklich als Ganzes erfassbar wird. Derart bleiben die Eisberge, die von der Arbeit kommen, in einem bemerkenswert kühlen Dunst des Geheimnisvollen und Phantastischen.