Die Aargauer Künstlerin Sonja Kretz (*1980 in Pfeffikon LU) nutzt die verglaste Raumsituation der Kunsthalle Luzern als architektonische Referenz für ihre ortsspezifische Installation unter dem Titel Verlaufen sich Tiere zu Sternen.
Im Vorfeld hat die Künstlerin eine verkleinerte Nachbildung der Kunsthalle gebaut und mit einer fiktiven Ausstellung bestückt. Gefüllt wurde der Mini-Ausstellungsraum mit installativen Kunstwerken, die assoziativ auf Architektur, Landschaft, Tierwelt, planare Farbfelder und Stoffstücke verweisen. Diese Modellsituation übersetzt Sonja Kretz in das Medium der Fotografie, um sie anschliessend mittels bedruckten und auf Holzplatten aufgezogenen Textil-Tapeten in den realen Ausstellungsraum zu setzen. Die gehängten, aufgestellten und hingelegten Bildplatten zeigen vergrösserte Abbildungen der Modellsituation, die aus unterschiedlichen räumlichen Perspektiven aufgenommen wurde.
Die Grenzen zwischen der fiktiven – für die Nachbildung geschaffenen – Ausstellung und der realen Ausstellungssituation werden aufgebrochen und werfen Fragen nach der Wirklichkeit des Raumes auf. Die ausgestellten Werke von Sonja Kretz treten in einen reziproken Dialog mit der Kunsthalle und vermögen beim Betrachter eine räumliche Irritation auszulösen.