Findling
Kunst und Bau, Alterszentrum Herosé, Aarau
Wie fühlt es sich an, sein Zuhause an einem neuen Ort zu finden?
Davon erzählt der Findling eine Geschichte, so wie auch die Bewohner und Bewohnerinnen des Alterszentrums ihre persönlichen Erfahrungen damit erzählen können.
Der Park, der sich aus einem englischen Garten entwickelt hat, mit grosszügigem Baumbestand, dem Teich und den vielen Gehwegen steht für einmalige Natürlichkeit. Dort hinein gerät der fremde Findling, ein artifiziell geschaffener Stein, der die Naturlandschaft künstlich zu optimieren sucht.
Mitten entzweigebrochen gibt der Findling sein Innerstes preis. Und zugleich nimmt er Kontakt mit seiner neuen Umwelt auf, mit seinem neuen Zuhause. Gleichzeitig lässt er dabei Unbekanntes und Neuartiges mit seiner Spiegelung aufscheinen, so wie die Gebäudefassade selber ja die Aussenwelt mit einem leicht spiegelnden Ton reflektiert und der Teich seinesgleichen tut.
Durch seine Grösse ist der Findling im Park gut sichtbar; und doch nimmt er sich in seiner steinernen Betonfarbigkeit auch sehr zurück, um sich den anderen Steinen in der Umgebung anzupassen. Allein die Oberfläche in Hautfarbe auf einer Seite des Steins lässt erahnen, dass er letztlich ein künstliches, fremdes Objekt im Park ist.
Mit seiner modern anmutenden, artifiziellen Materialisierung verweist er sowohl auf die Geschichte einer einst überaus innovativen Spinnerei-Technologie, als auch auf die Zukunftsträchtigkeit der jetzigen Nutzung in einer von der Natur geprägten Umgebung.
Der Findling ist wie eine Einladung, um anzukommen, um zu verweilen; er ist eine Aufforderung, ihn zu bespielen und zu benutzen.